Eintrag vom:25.10.2009, um 10:30:00 Uhr (local)

Algeciras - Las Palmas

Vor Casablanca

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PRID: 9607
LegID: 190
LegNo: 4
Breite: N033°25.93'
Länge: W009°15.95'
Reisetag: 27
Kurs: 225 °
Geschw.: 5 kn
Etmal: 128 nm
Log (Tag): 230 nm
Log (Reise): 243 nm
Log (Total): 2014 nm
Der gestrige Tag verlief ruhig, wir haben achterlichen Wind mit 3 bis 4 Windstärken, es ist nach wie vor strahlend blauer Himmel und die Lufttemperatur nimmt bereits merklich zu. Mit anderen Worten, wir haben ideale Bedingungen und genießen die Überfahrt nach Gran Canaria.

In der Nacht sind wir zweimal in letzter Sekunde gefährlichen Treibnetzen ausgewichen, die die Marokanischen Fischer mehr als 100 Seemeilen vom Land entfernt, spärlich beleuchtet, ausbringen. Diese sch... Netze erfordern nachts unsere volle Aufmerksamkeit. Es ist nicht auszudenken was passiert, wenn wir uns in so einem Netz verfangen. (Vermutlich werden wir dann auf dem Fischmarkt in Casablanca and den meistbietenden versteigert :-).

Für diese nächtlichen Herausforderungen, die unseren Adrenalinspiegel auf einem konstant hohen Niveau halten, werden wir auf der anderen Seite durch drei wunderbare Naturschauspiele wieder entschädigt: Das erste ist ein wunderbarer, klarer Sternenhimmel, den wir hier draußen auf dem Atlantik besonders intensiv wahrnehmen. Das zweite ist ein sehr starkes Meeresleuchten. Jede Welle, die die SuAn verursacht, bringt das Meer intensiv zum leuchten und unser Schiff zieht einen leuchtenden Schweif Meerwasser hinter sich her. Wenn man genau hinsieht, hat das Meeresleuchten eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Sternenhimmel. Auch im Wasser sieht man lauter kleine leuchtende Pünktchen und man möchte fast meinen, dass es auch im Wasser eine Milchstraße gibt, durch die unser Schiff gleichsam wie ein Komet gleitet. Das dritte wunderbare Naturschauspiel sind die vielen Meteoriten, die wir jede Nacht sehen. Schon nach kurzer Zeit sind uns die Wünsche ausgegangen :-)

Heute Morgen haben wir beim Segelmanöver einen Tintenfisch (Squid) an Deck gefunden (Foto). Irgendwie hat ihn eine Welle dahin gespült. Auch das zeigt uns, dass wir langsam in wärmere Gefilde kommen.